Lieber Steven,
Friedrich Schiller hat gesagt: „Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich“.
In § 58 der Hessischen Gemeindeordnung sind die Aufgaben des Vorsitzenden der Gemeindevertretung geregelt. Und überhaupt, die HGO ist so etwas wie Deine Bibel. Sie begleitet Dich schon seit 13 Jahren in der Ausübung Deines Amtes und Du kennst Dich für mich beneidenswert gut darin aus. Hat sie Dir doch immer geholfen, unsere Sitzungen sachlich und kompetent zu leiten. Und nicht nur das, auch Dein Wunsch Situationen und Interessen auszugleichen, aus verfahrenen Situationen herauszuhelfen, zeichnete Dich in deiner Aufgabe als Vorsitzender aus.
Als erster Mann im Ort hast Du Deine Aufgabe mit viel Ernsthaftigkeit, aber auch mit viel Leidenschaft ausgeübt. Kaum ein Fest, bei dem Du die Verantwortlichen nicht mit Deiner Anwesenheit geehrt und mit einem Betrag aus Deinen Verfügungsmitteln unterstützt hast. Daraus folgere ich, dass diese Aufgabe für dich nicht nur ein Amt, sondern auch eine große Freude war. Ein besonderes Anliegen waren Dir die Kontakte zu unseren Partnergemeinden. Das Amt hat Dir viel Zeit neben Deiner Berufstätigkeit abgefordert hat. Deine privaten Pläne hast Du oft hinten angestellt.
Es war schwer vorstellbar, dass unsere künftigen Sitzungen nicht mehr unter Deiner Leitungen stattfinden. Am 29.04. wurde es mit Deiner Niederlage des Amtes und Mandats Gewissheit.
Ich finde Schiller hatte recht: Es macht traurig, dass Du dieses Haus verlässt. Erfreulich aber ist, dass Du nicht ohne Ziel gehst und Dich nun – endlich – mit Deiner Frau über neu gewonnene Zeit freuen kannst.
Vielen Dank für die vielen gemeinsamen Jahre. Ich wünsche Dir im Namen der SPD Fraktion alles Gute,
Maria Bichler