Klimamanager

In der letzten Gemeindevertretersitzung wurde berichtet, dass der Klimamanager, der erst kürzlich seine Arbeit bei der Gemeinde Roßdorf aufgenommen hat, mit Wirkung zum 31.10.2022 wieder aus den Diensten der Gemeinde ausscheidet. Bei den vielfältigen Aufgaben die mit dieser Position verbunden sind, ist es ein herber Rückschlag für die Gemeinde, dass diese Stelle nun zum zweiten Mal verwaist ist. Fachpersonal ist knapp und wir befürchten, dass es nicht möglich sein wird, diese Stelle kurzfristig qualifiziert neu zu besetzen. Wir hoffen natürlich, dass die Aufrufe im Roßdörfer Anzeiger erfolgreich sind.

Viel ist in Roßdorf zum Thema Klimaschutz bereits passiert, Gebäude wurden energetisch saniert, Heizungen ausgetauscht. Auf fast allen Dächern der gemeindlichen Gebäude sind Fotovoltaik Anlagen installiert, schon 2014 wurden 2 Windkraftanlagen aufgestellt. Über die Möglichkeit zur Errichtung eines dritten Windrades liegt ein Prüfantrag vor. Mit einem überfraktionellen Antrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung soll nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden, letztendlich führt dies auch zur Einsparung von Energie.

Mit viel Engagement sowohl aus den Fraktionen, aber auch aus der Bürgerschaft hat die Energiewerkstatt ihre Arbeit aufgenommen.

Trotzdem, die aktuelle Situation macht uns allen schmerzlich bewusst, dass alles was bisher umgesetzt und angegangen wurde nicht ausreicht.

Das Land Hessen hatte die Vorgaben auf dem Weg zur Klimaneutralität Ende Juli dieses Jahres verschärft. Die übergeordneten Ziele sind klar definiert: Treibhausgasneutralität bis 2045 und eine Reduktion der CO2-Emissionen pro Einwohner auf maximal 2 bis 2,5 Tonnen im Jahr, das gibt der Bund vor.

Eine wesentliche Aufgabenstellung an den/die Klimamanager/in ist und war, einen Statusbericht zu erstellen. Wie sieht die Treibhaus und Klimabilanz für die Gemeinde Roßdorf aus? Welches Potential haben wir und welche Maßnahmen können zum Erfolg führen? Mit welchen weiteren Projekten können wir uns unabhängiger von fossiler Energie machen und regenerative Energie gewinnen? Wie kontrollieren wir den Erfolg unserer Maßnahmen und wie nehmen wir die Bevölkerung auf diesem Weg mit?

All das kann nun nicht kurzfristig erarbeitet werden. Wir fordern externe Hilfe, um den Grundstein für eine erfolgreiche Weiterarbeit in der Kommune aber auch in der Energiewerkstatt zu legen. Ein entsprechender Antrag liegt von der SPD Fraktion in der Gemeindevertretersitzung am 04.11.2022 zur Diskussion und Entscheidung vor.

Ein weiterer Antrag fordert die bislang befristete Stelle für das Klimamanagement unbefristet in den Stellenplan aufzunehmen. Die Befristung ist durch die Förderung der Stelle durch das Land Hessen entstanden. Eine unbefristete Stelle bietet einer/einem Bewerber/in mehr Sicherheit. Wir hoffen, dass die Auswahl an Bewerbungen dadurch steigt.