Die rechtsextreme AfD hat am 30. September bei der Gemeindeverwaltung das Bürgerhaus Gundernhausen für eine Veranstaltung zur Landtagswahl gemietet. Die umstrittene Partei, zwar demokratisch gewählt und nicht verboten, mag das Recht haben, die Bürgerhaushalle zu mieten, um dort ihre kruden Thesen zu verbreiten: Die AfD verachtet unsere Verfassung und unsere Werte, hasst Europa, hat keinen Respekt vor der Demokratie, keine Achtung vor Institutionen und Gerichten und sie steht für absurde Verschwörungstheorien. Da braucht es eine klare Haltung– auch im Roßdörfer Rathaus.

Mit 500 Besuchern kann die AfD rechnen, bis zu 1000 Gegendemonstranten (wohl eher mehr) werden am Veranstaltungstag Ende September nach Gundernhausen kommen. Wäre es nicht sinnvoll gewesen, das zu bedenken, bevor die Bürgerhaushalle an diese Partei vermietet wird? Wie sieht das Sicherheitskonzept der Verantwortlichen im Rathaus aus? Was wird zum Schutz der Anwohner in Gundernhausen konkret getan?

Und, wenn es dem Bürgermeister wirklich am Herzen läge, gemeindliche Einrichtungen an zweifelhafte Veranstalter wie die rechtsextreme AfD eben nicht zu vermieten – was hat den Bürgermeister daran gehindert, in den anderthalb Jahren seiner Amtszeit eine entsprechende Änderung der Benutzungsordnung für öffentliche Einrichtungen in der Gemeinde Roßdorf vorzulegen? Das Abschieben von Verantwortung an seine Amtsvorgängerin fällt nach fast zwei Amtsjahren inzwischen längst auf den Bürgermeister selbst zurück:

Jetzt geht es um Haltung. Es lohnt sich in einer liberalen Gesellschaft Rückgrat zu zeigen und auch den Gang vor Gericht nicht zu scheuen: Vor drei Jahren jedenfalls konnte die AfD die Hofreite Palmy nicht für ihre Zwecke missbrauchen. Es war eine harte Auseinandersetzung.

Es lohnt sich also, aufzustehen gegen rechts und Haltung zu zeigen. Die SPD ist das älteste Bündnis gegen rechts und wird sich im Kampf gegen Rechtsextremismus im Wissen um die eigene Geschichte an die Seite jener stellen, die mit Haltung, Rückgrat und Charakter aufstehen und sagen: „Nein!“

Das wünschen wir uns von allen weltoffenen, liberalen, bunten und sozial engagierten Menschen in Roßdorf und Gundernhausen und laden alle ein, sich am 30.09. in Gundernhausen an den vielfältigen Gegenveranstaltungen zu beteiligen.